Die Vereinigung iranischer Studierender an der RWTH Aachen lädt zu einer Iran-Demo ein.
Die Situation im Iran wird immer brisanter: Neben den nun bereits 8-wöchigen Demonstrationen mit nahezu 400 brutal durch das islamische Regime getöteter Demonstrant:innen (davon mindestens 43 Minderjährige), den unterschiedlichen Formen zivilen Ungehorsams wie beispielsweise das Ablegen des Kopftuchs in der Öffentlichkeit, gibt es aktuell einen landesweiten breiten Streik von Gewerbetreibenden und Angestellten/Arbeitern. Zudem hat das Regime mit öffentlichen Schauprozessen gegen verhaftete Demonstrant:innen begonnen, bei denen die Angeklagten mit der Todesstrafe rechnen müssen.
Vom 20. März bis 8. April kann die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun?“ während der Öffnungszeiten der Citykirche besucht werden. Die Ausstellung wird bewusst zum Tag gegen Rassismus am 21. März aufgebaut.
Globale Ungleichheiten und Rollenzuschreibungen, Rassismus oder
Klimaungerechtigkeit lassen sich ohne einen Blick auf die Geschichte
nicht erklären. Die Ausstellung „Schwarz ist der Ozean – Was haben volle
Flüchtlingsboote vor Europas Küsten mit der Geschichte von
Sklavenhandel und Kolonialismus zu tun“ setzt hier an. Sie schlägt einen
weiten Bogen von den aktuellen Flucht-Bewegungen bis zur Geschichte
Europas und Afrikas der letzten 500 Jahre.
Am 8. April findet in der Bischöflichen Akademie eine Ausstellungfinissage statt.
Zu Besuch der Ausstellung in der Citykirche und der Veranstaltung in der Bischöflichen Akademie lädt die Kooperation von Amnesty International, Bischöflicher Akademie, dem Büro der Regionen (Katholikenräte Aachen Stadt und Land), der Citykirche Aachen und Save-me-Kampagne herzlich ein.
Endlich kommt das lang diskutierte und schon längst überfällige Lieferkettengesetz in den Bundestag. Ich freue mich darüber, dass in Deutschland nun endlich Verantwortung übernommen werden soll, für die Missstände, die in anderen Ländern angerichtet werden, um für uns billige Güter zu produzieren oder Rohstoffe abzubauen.
Es geht beim Lieferkettengesetz nicht darum, dass den Menschen die unsere Produkte herstellen, etwas besonderes zugesprochen wird. Nein, es geht darum, dass Menschen durch Arbeit sich ihre Existenz sichern können, dass es keine Kinderarbeit gibt und Arbeitsplätze sicher sind. Sicher im Sinne von gefährlich, wenn wir an den Unfall in der Bekleidungsfabrik in Bangladesh denken, bei deren Einsturz vor fünf Jahren über 1000 Menschen gestorben sind oder sicher auch für die vielen Menschen, die ungeschützt mit krankmachenden Chemikalien arbeiten.
Bisher hat man bei uns auf Freiwilligkeit gesetzt und gehofft, dass die unternehmerische Verpflichtung für die Einhaltung der Menschenrechte sich einstellt. Aber weit gefehlt, nur wenige übernahmen die Verantwortung und der überwiegende Teil lässt nach jahrzehntealten Mustern weiterproduzieren, ohne die Menschen und die Umwelt vor Ort zu berücksichtigen.
Daher geht es nicht ohne einen gesetzlichen Rahmen, der Unternehmen die Konsequenzen für ihr bzw. das Handeln ihrer Partner im Ausland tragen lässt. Überall auf der Welt leiden Mensch und Natur unter den Geschäften deutscher Unternehmen, die von den Verhältnissen im Erzeugerland profitieren. Bisher hatte dies keine Konsequenzen, aber künftig muss Umwelt und Menschenrechte zwingend dazugehören, eben eine Lieferkette nachgewiesen werden, nach der der Verbraucher sich richten kann und die seine Kaufentscheidung beeinflusst.
Aber auch wir als Verbraucher müssen uns der Verantwortung bewusst sein, was es bedeutet billige Kleidung bspw. zu kaufen.
„Die Ausbeutung von Mensch und Natur sowie Kinderarbeit darf nicht zur Grundlage einer globalen Wirtschaft und unseres Wohlstandes werden.“ Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller. Dem kann ich mich nur anschließen!
Eine erste Bewertung der Grünen Bundestagsfraktion finden Sie hier. Mein Artikel „Wir brauchen ein Lieferkettengesetz“, 19.06.2020
Unterstützen Sie die Initiative Lieferkettengesetz mit Ihrer Unterschrift, damit dieses Gesetz endlich umgesetzt wird.
Die durch Corona ausgelöste wirtschaftliche Krise trifft uns in Deutschland schwer. Doch noch viel härter trifft es Menschen am Anfang der Lieferketten, die keine soziale Absicherung haben. Menschen, die für deutsche Unternehmen zu schlechter Bezahlung und unter schwierigen Arbeitsbedingungen produzieren.
Gerade jetzt müssen wir Menschenrechte und Umwelt schützen. Einen unverzichtbaren Beitrag dazu leistet das Lieferkettengesetz.
Viele Unternehmen sind aber ganz anders mit der Krise umgegangen. Während Menschen „Social Distancing“ praktizierten, haben sie „Moral Distancing“ betrieben, indem sie versuchten, ihre eigenen Verluste auf die Schwächsten in der Lieferkette abzuwälzen. Wie sehr Unternehmen an Menschlichkeit gespart und Menschen in größter Not alleine gelassen haben, zeigt ein jetzt veröffentlichtes Briefing „Globale Lieferketten in der Corona-Krise: Menschenrechte auf dem Abstellgleis?“ der Initiative Lieferkettengesetz. Darin wird gezeigt, wie zahlreiche deutsche und europäische Modekonzerne – darunter Primark und C&A – mit ihren Zulieferern in Bangladesch, Pakistan, Kambodscha und Myanmar umgegangen sind: Im März stornierten sie und andere Unternehmen allein in Bangladesch Bestellungen in Milliardenhöhe und verweigerten zunächst sogar die Zahlung für bereits produzierte Textilien. Damit wälzten sie ihre Verluste auf die Schwächsten in der Lieferkette ab.
Dass es auch anders geht, zeigten Unternehmen wie Adidas, Nike, Tchibo oder H&M. Sie haben von Anfang an zugesagt, zumindest alle bereits gefertigten Waren abzunehmen. Doch solange es kein Gesetz gibt, bleibt eine solche Entscheidung dem guten Willen der Unternehmen überlassen. Deshalb brauchen wir gerade jetzt ein Lieferkettengesetz, das die globalen Märkte stabilisiert und die Menschen nicht im Stich lässt.
Die Initiative Lieferkettengesetz ruft in einer Online-Petition die Bundesregierung auf, das im Koalitionsvertrag versprochene Lieferkettengesetz endlich umzusetzen.