Mayors for Peace und die Verleihung des Friedensnobelpreises

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Am gestrigen Tag wurde in Oslo der diesjährige Friedensnobelpreis an Nihon Hidankyo verliehen. Aus diesem Grund hisste die Stadt Aachen die Flagge der Organisation „Mayors for Peace“, deren Mitglied sie ist. Vertreter*innen von Pax Christi, International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNV), Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), Deutsche Friedensgesellschaft Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) waren zu diesem Anlass, so wie jedes Jahr, zu Gast im Aachener Rathaus und wurden von mir empfangen.

Die Organisation Nihon Hidankyo wurde 1956 von Hibakusha, den Opfern der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, gegründet. Indem sie ihre Erfahrungen mit den schlimmen Folgen der Atombombenexplosionen in die Welt getragen haben, konnten sie wesentlich zur Erkenntnis beitragen, dass Atombomben nie wieder eingesetzt werden dürfen. Die Verleihung des Friedensnobelpreises ist eine Würdigung ihres jahrelangen Engagements sowie eine öffentliche Anerkennung ihres Leidens, das insbesondere viele Jahre in Japan totgeschwiegen wurde. Zugleich ist es auch eine Mahnung an die Weltgemeinschaft, sich intensiver für eine atomfreie Welt einzusetzen. Außerdem ist es eine Aufforderung an die Atomstaaten und ihre Verbündeten endlich abzurüsten. Mit der erneuten Verleihung des Preises an eine Nichtregierungsorganisation betont das Nobelpreiskomitee abermals die Bedeutung von zivilgesellschaftlichen Engagements. (Pressestelle der Stadt Aachen/ Linda Plesch)

Kolumbianische Jugendliche aus dem Projekt „Centro Afro“ im Rathaus

Im kolumbianischen Tumaco (Pazifikküste), wo die Gewalt regiert und Jugendliche niemanden trauen können, hat Ulrike Purrer, unterstützt von Adveniat, ein Zentrum des Friedens aufgebaut.

Heute besuchte sie mit zwei Jugendlichen aus diesem Projekt das Aachener Rathaus. Die Jugendlichen berichteten von dem gewalttätigen Alltag in ihrer Stadt. Täglich sterben Menschen, getötet von des Drogen-Gangs in Tumaco. Der Drogenhandel floriert, daher hat die Stadt eine der höchsten Mord- und Gewaltraten Kolumbiens.

Das Jugendzentrum ist für die Jugendlichen ein sicherer Ort inmitten der Gewalt. Ulrike Purrer hat es geschafft, dass viele Jugendlichen sich nicht den gewalttätigen Banden angeschlossen haben. Im Centro Afro tanzen, lachen, rappen, lernen, turnen und vor allem sprechen sie miteinander. Einige studieren sogar. Das ist außergewöhnlich in Turmaco, nur sechs von zehn Jugendliche schließen die Schule ab, weil sie keinen Ort zum Lernen haben, weil sie Geld für die Familie verdienen müsen, weil sie keine Zukunftsperspektive haben.

Die bewaffneten Gruppen beobachte das Centro mit Argwohn. Spannungen bleiben nicht aus, auch wenn Ulrike Purrer versucht diesen aus dem Weg zu gehen. „Wir wollen lediglich verhindern, dass die Jugendlichen sich den Gruppen anschließen, indem wir sie Stärken, bis sie an sich selbst glauben.“

Jalier macht derzeit eine Ausbildung als Koch und ist Ulrike Purrer unendlich dankbar: „Sie steht zu ihrem Wort. Sie schützt mich, hört mir zu, ist liebevoll und Streng. Uli ist für uns alle da und sie denkt an unsere Zukunft, wenn wir es noch nicht können.“

Es war für mich ein sehr bewegender Termin und in dem langen Gespräch wollten die Jugendlichen vieles über das Denken und Tun der Jugendlichen in Deutschland wissen. Sie leben in zwei ganz unterschiedlichen Welten …

„Briefe in die Freiheit“ – 18/08/24

Amnesty International, die Evangelische und Katholische Kirche und die Save-me-Kampagne laden zu einer Konzertlesung ein.
Schauspielerin Annette Schmidt liest Passagen aus „Wie ein Lichtstrahl in der Finsternis“ und Nina Leonards spielt auf ihrer Geige.
Der Eintritt ist frei.