Häusliche Gewalt gegen Frauen darf kein Tabuthema sein

Der 25. November ist der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“. In ganz Deutschland fanden zahlreiche Aktionen statt, die auf dieses Thema aufmerksam machten, auch in Aachen.

In Aachen hatte der Fachausschuss Gewalt gegen Frauen zu einer Fachtagung eingeladen. Einen Tag vor dem jährlichen Gedenktag fand in der VHS eine Tagung zur häuslichen Gewalt gegen Migrantinnen statt.
Etwa 100 Fachleute setzten sich mit diesem Thema engagiert auseinander, um Defizite aufzudecken, den Zugang zum Hilfsangebot zu erleichtern und zu verbessern.

Ich habe mich gefreut zur Eröffnung dieser Tagung ein Grußwort sprechen zu dürfen, da mir dieses Thema sehr wichtig ist.
Gewalt gegen Frauen ist ein öffentliches Thema und darf nicht tabuisiert werden, nur dann sind wirkliche Fortschritte möglich und   dazu hat die Veranstaltung in der VHS Aachen ein Stück beigetragen.

Gewalt gegen Frauen ist nach wie vor ein weltweites Problem und auch   in Deutschland an der Tagesordnung. Jede vierte Frau in Deutschland ist von Gewalt durch den eigenen Partner betroffen. Und häusliche Gewalt betrifft alle gesellschaftlichen Schichten und alle Nationalitäten.

Studien zeigen, dass Migrantinnen in Deutschland zwar nicht häufiger, aber oft schwerer unter Gewalt durch einen Lebenspartner zu leiden haben als deutsche Frauen. Für diese Frauen sind oft sprachliche, kulturelle oder auch ausländerrechtliche Probleme Hinderungsgründe um Hilfe und Unterstützung in Anspruch nehmen zu können.

Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein Frauenthema,   sondern ein zentrales   gesellschaftspolitisches Thema, das beide Geschlechter betrifft.
Eine breite gesellschaftliche Ächtung von häuslicher Gewalt sehe ich als Voraussetzung für den Erfolg im Kampf gegen häusliche Gewalt und für die Anerkennung der Menschenwürde.

Von Kofi Anan stammt der folgende Satz: „Gewalt gegen Frauen kennt keine Grenzen, weder geographische, noch kulturelle, noch im Hinblick auf materiellen Wohlstand. Solange sie anhält, können wir nicht behaupten, dass wir wirkliche Fortschritte in Richtung Gleichstellung der Geschlechter, Entwicklung und Frieden machen.“ (New York 2000).

Die Realität zeigt uns, dass leider  noch sehr viele „Fort-„Schritte nötig sind.