Hilde Scheidt

die GRÜNE Bürgermeisterin in Aachen

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die GRÜNE Bürgermeisterin in Aachen

Engagement Kirchen

Deutsche Welle: Matratze vor dem Altar

03/09/2015 by IK

Unter diesem Titel hat die Deutsche Welle eine Beitrag veröffentlicht, der auf meinen offenen Brief an Herrn Bischof Mussinghof Bezug nimmt. Über diesen Artikel habe ich mich sehr gefreut, zeigt er doch, dass auch in unserer Region etwas geschieht und wie man miteinander arbeiten kann:

02.09.2015
Matratze vor dem Altar

Notunterkünfte in Deutschland sind überfüllt. Die Kirchen besitzen zwar Immobilien, doch Flüchtlinge dort unterzubringen und Kommunen damit zu entlasten, scheitert oft an mangelnder Flexibilität – auf beiden Seiten.

„Du musst etwas machen, wir haben doch alles hier“, überlegte Pater Daniel Züscher. Die unzähligen Meldungen über das Leid geflüchteter Menschen hatten ihn bewegt. Als er mitbekam, unter welchen Bedingungen sie in Deutschland untergebracht werden, wurde er aktiv.

In der Kölnischen Franziskanerordensprovinz Vossenack zu Hürtgenwald, die er leitet, haben seine Brüder und Schüler Platz geschaffen, um Flüchtlinge aufzunehmen. Seit November 2014 beherbergt er im Internat rund 30 Asylbewerber. Diesen hilfesuchenden Menschen Zuflucht zu gewähren, gehört für Pater Daniel Züscher zum christlichen Selbstverständnis.

„Ich habe nur gute Erfahrung gemacht“, lautet seine Bilanz über das interreligiöse Zusammenleben. „Ramadan haben wir zusammen gefeiert.“ Dass die Flüchtlinge ihren Gebetsteppich ausrollen, statt einen Rosenkranz zu beten, stellte für Pater Daniel kein Hindernis dar. Auf Wunsch stellt Pater Daniel auch Kontakt zur muslimischen Gemeinde vor Ort her.

Nächstenliebe mit Auflagen

Pater Daniel folgt damit dem Beispiel des heiligen Franz von Assisi. Er könnte als Pionier gelten, wenn es um die Unterbringung vieler Asylsuchender in kirchlichen Gemäuern geht. Doch mit seiner Mission ist er noch nicht am Ende.

Von September an wollen er und seine Brüder unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen. Einzelzimmer, Gruppenküche, Aufenthaltsraum – in den Internats- und Klostergemäuern ist viel Platz und die benötigte Infrastruktur vorhanden, dachte zumindest Pater Daniel.

Es gibt soziale Betreuung und sozialpädagogische Kräfte im Haus, die Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Fluchtwege, Toiletten und Duschen, Brandschutz-Regeln – seine heiligen Mauern werden trotzdem vom Dachboden bis in den Keller inspiziert und geprüft.

„Ich kann nicht glauben, dass Helfen so schwierig sein kann“, sagt Pater Daniel. „Wir werden von den Behörden ausgebremst.“ Wegen des hohen behördlichen Aufwands kämpft er seit eineinhalb Jahre gegen bürokratische Widerstände.

Knapper Wohnraum in Ballungsräumen

Solches Engagement und rasches Handeln wünscht sich die Aachener Bürgermeisterin Hilde Scheidt auch von anderen katholischen Kirchengemeinden. Ihre Stadt und die umliegenden Gemeinden bekommen wöchentlich immer mehr Flüchtlinge zugewiesen.

„Als Universitätsstadt haben wir einen angespannten Wohnungsmarkt. Wir kommen so schnell nicht nach, wie wir Unterkünfte brauchen“, berichtet sie. „Wir haben Gebäude angekauft, die wir umbauen müssen, um zumindest den schlimmsten Fall zu vermeiden: Dass hunderte Menschen in Zelten oder Turnhallen untergebracht werden müssen“, so Scheidt.

Die behördlichen Auflagen betrachtet auch sie kritisch, denn oft fehle die Zeit für aufwendige Umbaumaßnahmen und Modernisierungen. Bei der Unterbringung von Flüchtlingen sei jetzt schnelles Handeln gefragt. „Das große ehrenamtliche Engagement der vielen Helfer steht nicht in Frage“, sagt Scheidt. Ihr geht es vor allem um kruzfristige Unterbringungsmöglichkeiten, damit keine Turnhallen geschlossen oder Zeltstädte errichtet werden müssen.

„Ich kann nur an das Bistum als größte Religionsgemeinschaft in Aachen appellieren, dass wir in Sachen Wohnraum und Unterbringung von Flüchtlingen noch enger zusammenarbeiten“, wünscht sich Scheidt. „Wir wollen diese Menschen vernünftig und menschenwürdig unterbringen.“

Im Immobilienbestand des Erzbistums Aachen machen Wohnhäuser den geringsten Teil aus. Dennoch hat das Bistum die Kirchengemeinden aufgefordert, alle Leerstände zu melden. Die meisten Gebäude sind Schulen oder Kirchen.

„Mit Hochdruck wurden in den vergangenen Monaten alle Immobilien noch einmal überprüft. Das Bistum Aachen verfügt über keinen Leerstand“, teilt Generalvikar Andreas Frick mit. Vorschläge des Bistums scheiterten auch oft an behördlichen Auflagen.

Hinter heiligen Mauern

Ähnlich verhält es sich auch im benachbarten Erzbistum Köln. Was das Erzbistum an Wohnungen besitzt, ist in aller Regel langfristig vermietet, teilt Pressesprecher Christoph Heckeley auf DW-Anfrage mit. Und auch hier haben die angebotenen Wohnräume den Anforderungen der Kommunen an Immobilien für die Erstaufnahme, zum Beispiel ein stillgelegtes Altenheim, bisher nicht entsprochen, bestätigt Heckeley.

Wohnungen der Kirchengemeinden, kirchennaher Gesellschaften, von Orden sowie privater Eigentümer – angesichts der Vielzahl der Besitzer ist es für das Erzbistum Köln fast unmöglich, eine Gesamtzahl zu erheben.

Im April dieses Jahres hatten die genannten Institutionen und Träger über 130 Wohnungen zur Verfügung gestellt: 44 Wohnungen seitens des Erzbistums und Gesellschaften sowie rund 90 Wohnungen von Pfarrgemeinden und Pfarrangehörigen. „Inzwischen sind es mehr geworden, denn bei uns gilt die Regel: Was frei wird und geeignet ist, bieten wir den Kommunen an“, erklärt Heckeley.

Papst Franziskus forderte die Kirchen und Klöster auf, ihre Pforten für Flüchtlinge zu öffnen. Das Erzbistum Köln will diesem Ruf folgen. Das leerstehende Klarissen-Kloster in Köln wird in eine Wohnanlage umgewandelt, in der auch Flüchtlinge wohnen sollen. Dazu stehen aktuell für die Flüchtlingshilfe 12,5 Mio Euro vom Erzbistum zur Verfügung.
Autorin/Autor Sabrina Pabst
Redaktion Astrid Prange

© Deutsche Welle

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL: http://www.dw.com/de/matratze-vor-dem-altar/a-18685451

Posted in: Allgemein, Soziales Tagged: Engagement Kirchen, Fllüchtlingsunterkünfte

Offener Brief an Bischof Dr. Mussinghof

13/08/2015 by IK

Stärkeres Engagement der Kirchen bei der Unterbringung von Flüchtlingen gefordert

Heute habe ich in einem Offenen Brief an unseren Bischof, Dr. Heinrich Mussinghoff, appelliert, das Engagement der katholischen Kirche bei der Unterbringung von Flüchtlingen im Bistum Aachen zu verstärken.

Ich fordere dabei explizit alle großen Glaubensgemeinschaften, die christlichen wie die muslimischen Gemeinden in Aachen, auf, ihre Anstrengungen zu verstärken, Wohnhäuser und andere Einrichtungen für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Das Bistum Aachen muss hierbei in ganz besonderer Weise Verantwortung übernehmen,  verfügt doch gerade die katholische Kirche über bedeutenden Grundbesitz.

Vorweg muss man erst einmal das große ehrenamtliche Engagement der Gemeindemitglieder in den Kirchen hervorheben und auch durchaus sehen, dass die katholische Kirche beispielweise die Mittel für ihren Flüchtlingsfonds deutlich aufgestockt und jeweils eine Million Euro für zusätzliches Personal und Investitionen in Gebäude bereitgestellt hat. Aber was geschieht mit alledem konkret?

Das Bistum weist zu Recht darauf hin, dass es verschiedene Rechtsträger in der Kirche gibt, das Bistum selbst, die Orden, das Domkapitel und die einzelnen Kirchengemeinden. Natürlich ist das eine Schwierigkeit, aber auch eine gute Möglichkeit, die Verantwortlichkeiten hin und her zu schieben.

Und es sind nicht nur die genannten Rechtsträger; ein großes Vermögen der katholischen Kirche liegt auch in den kirchlichen Unternehmen. Bundesweit wird der Wohnungsbesitz kirchlicher Unternehmen und Einrichtungen auf 150.000 Wohnungen geschätzt. Allein die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mit Sitz in Köln verfügt über rund 24.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Ich denke, dass da insgesamt mehr möglich sein müsste, als das, was bisher getan wurde. Allein die Städtische Wohnungsgesellschaft GeWoGe habe mittlerweile mehr als 100 Wohnungen für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.

Dagegen ist das Ergebnis der Bemühungen des Bistums sehr bescheiden. Auf Nachfrage teilte die Liegenschaftsabteilung des Bistums lediglich mit, dass es in den letzten drei Monaten gelungen sei, ein Mehrfamilienhaus in Viersen zur Verfügung zu stellen. Hier könnten nun 60 Menschen untergebracht werden.

Die Sozialverwaltung in Aachen hat die Kirchen als Partner bei der Flüchtlingsaufnahme bereits abgeschrieben. Ganze drei Wohnungen wurden ihr aus dem Bereich der Kirchen bisher angeboten. Mit Blick auf die Zahl von über 1000 Flüchtlingen, die in diesem Jahr in Aachen bisher zusätzlich aufgenommen werden mussten, ist das einfach zu wenig. Aus der Kirchengemeinde St. Gregorius wurde mir berichtet, dass es der dortige Kirchenvorstand abgelehnt habe, zwei leerstehende Einfamilienhäuser neben der Kirche für Flüchtlingsfamilien herzurichten. Protestplakate gegen diese Entscheidung, die in der Kirche daraufhin aufgehängt worden seien, sollen durch die Kirchenleitung entfernt worden sein.

An dieser Stelle erwarte ich noch einmal ein klares Wort des Bischofs. Auch der Papst hat öffentlich Kritik geübt am Leerstand von Gebäuden und angemahnt, leerstehende Trakte von Klöstern für die Aufnahme von Flüchtlingen zu öffnen. Den Worten müssen Taten folgen.

 

Hilde Scheidt, Bürgermeisterin – Verw

 

Bericht in der WDR Lokalzeit dazu

 

Posted in: Allgemein, Menschenrechte, Soziales Tagged: Aufnahme von Flüchtlingen, Engagement Kirchen, Kirchen, Offener Brief an Bistum Aachen, Unterbringung von Flüchtlingen, Unterstützung durch die Kirchen

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